200.000 Mann stark war die Streitmacht der USA, die in den 90er-Jahren in Deutschland stationiert war. Zusammen mit ihren Familien lebten die GIs in abgeschotteten „housings“ auf dem jeweiligen Kasernengelände ihren „american way of life“. Ich fotografierte damals Veranstaltungen und deutsch-amerikanische Freundschaftsfeste in Berlin, Frankfurt und Heidelberg. Danach konzentrierte ich mich auf einen kleinen Hotspot deutsch-amerikanischer Nachbarschaft: Baumholder in der Pfalz, eine Kleinstadt mit riesigem Truppenübungsplatz, umgeben von zahlreichen Garnisonen. In Baumholder lebten 3.000 Einwohner Seite an Seite mit 20.000 GIs, ohne dass es nennenswerte Berührungspunkte gegeben hätte.
Nachdem mehrere Anläufe, eine Fotogenehmigung für die „housings“ auf den verschiedenen Kasernengeländen zu bekommen, gescheitert waren, spazierte ich eines Tages auf eine private Einladung hin ungehindert an den Wachposten vorbei und hatte von da an freien Zugang.Die große Kamera mit dem aufmontierten Blitzgerät löste allerdings etwas Befremden aus. So wurden unsere small talks meist mit der Frage eingeleitet: „You are not a terrorist, or are you?“
Nach Klärung der Sachlage erschien ihnen meine Anwesenheit vollkommen akzeptabel – wie selbstverständlich und gänzlich unbeeindruckt präsentierte sie mir ihren „American way of life“.