Eine Geschichte über das Ruhrgebiet, den Strukturwandel und die Globalisierung.
Im Jahr 2000 wurde die modernste Kokerei der Welt, die fast eine Jahren Betrieb stillgelegt. Vorausgegangen Milliarde Euro teure Kokerei Kaiserstuhl in Dortmund-Scharnhorst, nach nur acht war die Übernahme des Koks-Abnehmers Hoesch AG durch Thyssen (später ThyssenKrupp). Thyssen bündelte seine Aktivitäten in Duisburg, wodurch die Kokerei Kaiserstuhl ihren größten Kunden verlor und unrentabel wurde. Die Deutsche Steinkohle AG verkaufte die komplette Anlage letztendlich spottbillig an den Kohleförderer Yankuang in der chinesischen Provinz Shandong.
Etwa 400 Chinesen bauten die Kokerei daraufhin bienenfleißig unter deutscher Aufsicht ab. Innerhalb von sechzehn Monaten wurde die komplette Demontage bewerkstelligt, und Ende 2004 war die Kokerei in der Provinz Shandong nahe der Stadt Jining wieder betriebsbereit!
Mitte 2006 wurde sie offiziell eröffnet, allerdings ohne die moderne und umweltfreundliche Trockenkühlanlage – sie war auf einer Schrotthalde gelandet, die ich nicht fotografieren durfte.
Von 2003 bis 2004 habe ich den Abbau in Dortmund fotografiert; die Aufnahmen vom Betrieb der Kokerei in Shandong und dem umliegenden Kohlefördergebiet entstanden um die Jahreswende 2008.